Die Zeit nach der Geburt ist aufregend, aber irgendwann spielt auch das Thema Verhütung wieder eine Rolle. Wir haben für dich die wichtigsten Informationen rund um das Thema „Verhüten in der Stillzeit und darüber hinaus“ zusammengefasst. Durch Klick auf das jeweilige Thema erfährst du mehr.

Mögliche Verhütungsmethoden in der Stillzeit

Dass Stillen zuverlässig vor einer Schwangerschaft schützt, ist ein Mythos. Zwar kann das milchbildende Hormon Prolaktin die Aktivität der Eierstöcke unterdrücken – allerdings lässt sich nicht genau vorhersagen, zu welchem Zeitpunkt der erste Eisprung nach der Geburt erfolgt.

Wenn du eine erneute Schwangerschaft zum jetzigen Zeitpunkt ausschließen möchten, solltest du bereits in der Stillzeit wieder mit einer zuverlässigen Verhütungsmethode starten. Doch welche Verhütungsmethode ist in der Stillzeit geeignet?

„Die Pille“ zählt zu den beliebtesten Verhütungsmethoden, da sie sich durch die hohe Verhütungssicherheit und einfache Anwendung auszeichnet. Dabei ist Pille nicht gleich Pille, denn nicht jede Pille ist für die Stillzeit geeignet. Östrogenfreie Pillen beeinflussen laut aktueller Studienlage weder die Qualität noch die Menge der Muttermilch und können für die Stillzeit und darüber hinaus eine gute Option sein. Aber auch Barrieremethoden wie Kondom oder Diaphragma sowie Spirale, Implantat oder Dreimonatsspritze sind in der Stillzeit als Verhütungsmethode möglich.

ÖSTROGENFREIE PILLEN SIND FÜR FRAUEN NACH DER GEBURT UND IN DER STILLZEIT GEEIGNET

Östrogenfreie Pille vs. östrogenhaltige Pille

Man unterscheidet hauptsächlich zwischen kombinierten Pillen, die sowohl Östrogene und Gestagene enthalten und den reinen Gestagenpillen, die, wie der Name schon sagt, nur ein Gestagen als Wirkstoff enthalten und frei von Östrogen sind. Kommen östrogenfreie Pillen in Frage, stehen drei Wirkstoffe zur Auswahl: Levonorgestrel, Desogestrel und Drospirenon. Auch diese unterscheiden sich in vielen Faktoren voneinander wie zum Beispiel Einnahmeschema, Sicherheitsfenster bei vergessener Pille und Blutungsprofil. Hinsichtlich ihrer kontrazeptiven Sicherheit sind östrogenhaltige Pillen und östrogenfreie Pillen vergleichbar (Ausnahme: östrogenfreie Pille mit Levonorgestrel, diese hemmt nicht immer den Eisprung).

Warum ist eine östrogenfreie Pille sowohl für Mutter als auch Kind geeignet?

  • Eine östrogenfreie Pille erhöht das individuelle Thromboserisiko nicht zusätzlich.1

  • Aktuelle Daten zeigen, dass eine östrogenfreie Pille kaum Einfluss auf die Milchproduktion und auf den Säugling hat. Ein geringer Anteil des Gestagens kann zwar in die Milch übergehen, dabei sind aber keine Auswirkungen auf den Säugling zu erwarten. Somit ist eine östrogenfreie Pille für die Stillzeit zugelassen.

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Östrogenfrei Verhüten in der Stillzeit – wann beginnen?

Es wird empfohlen, zwischen Tag 21 und Tag 28 nach der Entbindung zu starten. Doch auch andere Starttermine sind möglich.

Start zwischen Tag 21 und Tag 28 nach der Entbindung

Du kannst an einem beliebigen Tag zwischen Tag 21 und Tag 28 nach der Entbindung mit der Einnahme deiner östrogenfreien Pille anfangen. Der Verhütungsschutz ist dann ab dem Tag der Einnahme gegeben.

Start nach dem 28. Tag nach der Entbindung

Auch wenn deine Menstruation noch nicht wieder eingesetzt hat, muss vor der Einnahme der ersten Pille eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Zudem ist eine zusätzliche Methode zur Empfängnisverhütung innerhalb der ersten Woche der Einnahme notwendig.

Wenn Deine Menstruation bereits wieder eingesetzt hat

Du kannst – wie üblich – am ersten Tag deiner Periode mit der Einnahme der östrogenfreien Pille beginnen. Der Verhütungsschutz ist dann ab dem Tag der Einnahme gegeben.

Einnahmeschemen östrogenfreier Pillen

Ein Pillen-Blister enthält 28 Tabletten. Je nach Präparat sind dies entweder 28 wirkstoffhaltige Tabletten oder 24 wirkstoffhaltige sowie 4 Placebo-Tabletten. Nimm täglich jeweils eine Pille zur gleichen Uhrzeit ein. Ist dein Blister aufgebraucht, setze die Einnahme ohne Pause mit einem neuen Blister fort.

Östrogenfrei Verhüten – auch nach der Stillzeit

Wenn du bei deiner östrogenfreien Pille bleiben möchtest, kannst du diese auch über die Stillzeit hinaus einnehmen. Dies ist sogar empfehlenswert, da das individuelle Thromboserisiko nicht durch einen Pillenwechsel möglicherweise wieder erhöht wird.

In diesen Lebenssituationen ist eine östrogenfreie Verhütung eine gute Option:

  • Alter ab 35 Jahren

  • Übergewicht

  • Bei familiärer Veranlagung
    für Thrombose

  • Rauchen

  • Bewegungsmangel /
    Immobilität

Ist die ein oder andere Risikosituation hinzugekommen oder besteht bereits ein Risiko, lohnt es sich die aktuelle Verhütungsmethode zu überprüfen und gemeinsam mit deiner Frauenärztin bzw. deinem Frauenarzt anzupassen.

Vorteile einer östrogenfreien Pille auf einen Blick

Bewährt

Keine Auswirkung auf das individuelle Thromboserisiko und auf die Milchbildung bekannt.1

Zuverlässig

Einfache Einnahme und hohe Verhütungssicherheit.

Dauerhaft

Auch nach der Stillzeit eine gute Verhütungsoption.

Von Frau zu Frau – „Echte Mamas“ fragen die Expertin Prof. Dr. Mandy Mangler

Häufige Fragen rund um die Pille – Prof. Dr. Mandy Mangler antwortet

In diesen Videos beantwortet die Gynäkologin Prof. Dr. Mandy Mangler sechs häufig gestellte Fragen zur Pille, ihrer Einnahme und ihrer Wirkung nach der Schwangerschaft.

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Mehr Informationen für (werdende) Mütter

  • Alles Wichtige zum Thema Verhütung mit der Pille und zu östrogenfreien Pillen findest du auf www.innovative-pille.de
  • Weitere Fragen zu den Themen Pille und Frauengesundheit erklärt dir Prof. Dr. Mandy Mangler auf ihrer Instagram Seite www.instagram.com/gyncast
  • Wenn du als (werdende) Mutter eine Plattform für den Austausch mit anderen und für Informationen über das Muttersein suchst, werde hier bei den Echten Mamas fündig; www.echtemamas.de und auf www.instagram.com/echtemamas.

1. AWMF Online. Leitlinienprogramm Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), Österreichische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (ÖGGG), Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG). 2020; 1.1:38.

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